Botschafter a.D. Shimon Stein
(Tel Aviv)
Shimon Stein, geboren 1948, im Gründungsjahr des Staates Israel, war von 2001 bis 2007 israelischer Botschafter in Deutschland. Wie ihm die ZEIT attestiert, machte er sich während seiner Amtszeit mit „unbequemen Fragen“ einen Namen, denn Stein wehrte Harmoniebegehren in den deutsch-israelischen Beziehungen ebenso ab wie Ressentiments gegenüber seinem Heimatland.
Er studierte Neuere Geschichte und Politikwissenschaft an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Als Chefanalyst des Zentrums für Politikforschung im israelischen Außenministerium begann er 1974 seine Karriere im diplomatischen Dienst. Anfang der achtziger Jahre kam er als Botschaftsrat für politische Angelegenheiten erstmals für längere Zeit in die Bundesrepublik Deutschland. Auch in Washington D.C. war er als Botschaftsrat tätig und immer wieder trat er auf internationaler Bühne hervor: als Angehöriger der israelischen Delegation auf der KSZE-Konferenz in Stockholm und als Leiter der Abordnung bei der Abrüstungskonferenz in Genf. Nach Jerusalem kam er viele Male zurück: Von 1993 bis 1997 leitete er im Außenministerium die Abteilung für Abrüstung und Waffenkontrolle; von 1998 an war er für den Ausbau der Beziehungen Israels zu den Mitgliedern der GUS und anderen osteuropäischen Ländern zuständig.
Seit seinem Abschied aus dem Amt des höchsten Vertreters des Staates Israel in der Bundesrepublik betätigt sich Stein als Berater für amerikanische, deutsche und israelische Unternehmen. In der überregionalen deutschen Presse ist er immer wieder mit Beiträgen zu außen- und sicherheitspolitischen Fragen präsent.
Im Wintersemester 2009/2010 war Shimon Stein Gastprofessor am Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Unter dem Titel Deutschland und Israel. Beziehungen zwischen Einzigartigkeit und Normalität hielt er am 18. November 2009 um einen öffentlichen Vortrag in den Rosensälen der Friedrich-Schiller-Universität.