Kristina Meyer
Die SPD und die NS-Vergangenheit 1945-1990
Aus den Trümmern des „Dritten Reiches“ eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft aufzubauen: das war in den Nachkriegsjahren das erklärte Ziel der SPD. Um in politische Verantwortung zu gelangen, waren die aus Haft und Emigration zurückgekehrten Funktionäre der Partei auf die Stimmen von Millionen ehemaliger „Volksgenossen“ angewiesen. Kristina Meyer zeichnet den Umgang der deutschen Sozialdemokratie mit der NS-Diktatur von der Wiedergründung der SPD bis 1990 nach. Sie fragt nach der Bedeutung von Widerstands- und Verfolgungserfahrungen für das Selbstverständnis und die Außenwahrnehmung der Partei, nach ihrem Beitrag zur politischen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Massenverbrechen, aber auch nach der Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus und Antisemitismus. Der vergangenheitspolitische Weg der SPD in der alten Bundesrepublik erweist sich als eine permanente Gratwanderung: zwischen dem Streben nach gerechter Aufarbeitung der NS-Geschichte und dem Ziel einer „inneren Versöhnung“.
Ausgezeichnet mit dem Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte 2015
Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 18
Wallstein Verlag Göttingen
erschienen Dezember 2015, lieferbar
549 Seiten
€ 42,00 (D) | € 43,20 (A) | SFr 54,60
ISBN: 978-3-8353-1399-6