»Ohne Frauen ist kein Staat zu machen«
Dr. Carsta Langner und Dr. Franka Maubach aus dem Forschungsprojekt Gesellschaftskrise und Krisenerfahrung. Eine Erfahrungsgeschichte der langen Transformation in Ostdeutschland (1970-2010) nutzen den Lockdown zum Schreiben. In kurzen Beiträgen geben Sie nun Einsichten in ihre Forschungen und Überlegungen, die auf der Webseite des Forschungsverbundes Diktaturerfahrung + Transformation abrufbar sind.
Dr. Carsta Langner
»Dünne Haut. Oder: Ohne Frauen ist kein Staat zu machen«
Am 3. Dezember trafen sich in der Berliner Volksbühne mehr als eintausend Frauen. Gefolgt waren sie unter anderem einem Aufruf von Ina Merkel unter dem Titel »Ohne Frauen ist kein Staat zu machen«. Darin finden sich Forderungen nach einem »modernen Sozialismus auf deutschem Boden in einem gemeinsamen europäischen Haus« ebenso wie »eine ökologische Reorganisation der Wirtschaft« und »eine mulitkulturelle Gesellschaft«. Forderungen, die dreißig Jahre später zum Teil fast beklemmend aktuell erscheinen.
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Der Beitrag von Dr. Carsta Langner ist auch als Audiobeitrag abrufbar.
Dr. Franka Maubach
»Die Frau am Fenster oder: Wie die Forderung nach einem guten Leben am Ende der DDR politisch wurde«
Nach dem Mauerfall und bis heute werden Bevölkerung und Opposition vor allem als zwei Gruppen mit unterschiedlichen Zielen wahrgenommen. Aus der breiten Bevölkerung wurden »Meckerossis«, denen es vermeintlich nur um Konsum ging und nicht um Politik, geschweige denn um Demokratie. Mit Blick auf die Frau am Fenster – und viele andere Quellen des Unmuts – melden sich Zweifel und stellen sich andere Fragen: War die Empörung über das schlechte und die Forderung nach einem guten Leben nicht auch politisch?
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