José Brunner/Constantin Goschler/Norbert Frei (Hg.)
Die Globalisierung der Wiedergutmachung
Politik, Moral, Moralpolitik
Schlagworte der seit den neunziger Jahren geführten globalen Diskussion über „Wiedergutmachung“ sind Historical Justice und Transitional Justice. Von diesem Diskurs wurden Politik und Praxis der deutschen Entschädigung für NS-Verfolgte beeinflusst. In eingängigen Fallstudien zeigen deutsche und israelische Zeithistoriker, wie sich neue Akteure und Experten – z.B. große Unternehmen, der Kunsthandel, Vertriebenenverbände, aber auch die Historiker selbst – im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte in diesem Feld verhalten haben, wie die Dominanz eines „amerikanisierten“ Rechtsdiskurses die Wiedergutmachung verändert hat und welche Rolle internationale Konferenzen dabei spielten. Der Band schließt mit einem Gespräch über die »Moral« von sechs Jahrzehnten Wiedergutmachungspolitik, an dem sich prominente Denker aus den USA, Israel, Österreich und Deutschland beteiligten. Dabei werden provokante Positionen zu Schuld und Schulden, Pflichten und Verantwortung und zu den Aufgaben von Staat und Gesellschaft deutlich.
Mit Beiträgen und Kommentaren von: Leora Bilsky, Henning Borggräfe, Lukas Meyer, Gabriel Motzkin, Iris Nachum, Susan Neiman, Benno Nietzel, Tim Schanetzky und Bernhard Schlink.
Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 12 / Schriftenreihe des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Universität Tel Aviv, Bd. 31
Wallstein Verlag Göttingen
erschienen August 2013, lieferbar
355 Seiten
€ 39,90 (D) / € 41,10 (A) / CHF 51,90
ISBN: 978-3-8353-0981-4