Norbert Frei/José Brunner/Constantin Goschler
Die Praxis der Wiedergutmachung
Geschichte, Erfahrung und Wirkung in Deutschland und Israel
Der groß angelegte Versuch, die Opfer des Dritten Reiches zu entschädigen, ist historisch ohne Beispiel. Mehr als eine Million Menschen erhielten im Laufe der Jahrzehnte Wiedergutmachung, aber viele weitere Millionen, die ebenfalls unter dem nationalsozialistischen Terror gelitten hatten, blieben davon ausgeschlossen.
Die in diesem Band versammelten Studien liefern ein ebenso reichhaltiges wie komplexes Bild der Praxis der Wiedergutmachung. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen den Gerechtigkeitserwartungen der einstigen Verfolgten und den Gesellschaften, in denen sie Leistungen erhielten. Der Blick richtet sich auf die Erfahrungen der verschiedenen Verfolgtengruppen, aber auch auf die vielfältigen Akteure der Entschädigung in Deutschland und Israel. Mit dieser doppelten Perspektive leistet der Band nicht zuletzt einen Beitrag zur Bestimmung aktueller Chancen und Grenzen einer Bewältigung historischen Unrechts durch bürokratische und rechtliche Verfahren.
„Ich finde es besonders verdienstvoll, dass diese Studie mit vielen Beiträgen den Versuch unternimmt, die Komplizierungen des Themas Wiedergut-
machung aufzuarbeiten, die ja nicht zuletzt darin bestehen, dass notwendigerweise dem gesamten Prozess von Anfang an keineswegs identische Motive und Erwartungen zugrunde lagen – wie hätten die denn auch zustande kommen sollen?“
(Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert in seiner Rede anlässlich der Buchvorstellung am 22. April 2009 im Jüdischen Museum Berlin)
Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 8 / Schriftenreihe des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Universität Tel Aviv, Bd. 28
Wallstein Verlag Göttingen
erschienen April 2009, lieferbar
773 Seiten mit 7 Abbildungen
€ 52,00 (D) / € 53,50 / CHF 88,00
ISBN-10: 3-8353-0168-3
ISBN-13: 978-3-8353-0168-9