Norbert Frei (Hg.)

Transnationale Vergangenheitspolitik

Der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Besatzungsherrschaft in Europa sahen sich die Alliierten und die von Deutschland überfallenen Nationen, aber auch die einstigen deutschen Verbündeten und die beiden deutschen Staaten mit der ungeheuren Aufgabe konfrontiert, die Kriegs- und NS-Verbrechen der Deutschen zu ahnden. Anhand von 15 Länderstudien wird in dem vorliegenden Band erstmals systematisch gezeigt, wie unterschiedlich diese Aufgabe angegangen wurde: Die Auseinandersetzungen waren vielfach mit erheblichen juristischen Problemen und mit heiklen Fragen der zwischenstaatlichen Beziehungen und der internationalen Politik verbunden.
In transnationaler und vergleichender Perspektive wird deutlich, wie stark das Interesse an einer Ahndung der Verbrechen Konjunkturen unterworfen war, wie die nationalen Öffentlichkeiten reagierten und wie das Thema den Neuanfang nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges mitprägte.
Die behandelten Länder und die Autoren: USA (Frank Buscher), Sowjetunion (Andreas Hilger), Großbritannien (Donald Bloxham), Kanada (Ruth Bettina Birn), Frankreich (Claudia Moisel), Italien (Filippo Focardi), Holland (Dick de Mildt/Joggli Meihuizen), Belgien (Pieter Lagrou), Dänemark (Karl Christian Lammers), Norwegen (Stein Ugelvik Larsen), Polen (Wlodzimierz Borodzjei), Tschechoslowakei (Katerina Kosová/Jaroslav Kucera), Jugoslawien (Holm Sundhaussen), Griechenland (Hagen Fleischer), Bundesrepublik Deutschland und DDR (Annette Weinke).

Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 4
Wallstein Verlag Göttingen
erschienen 2006, vergriffen
656 Seiten
€ 44,00 (D) / € 45,30 (A) / CHF 75,00
ISBN-10: 3-89244-940-6