Norbert Frei/Daniel Stahl/Annette Weinke (Hg.)
Human Rights and Humanitarian Intervention
Legitimizing the Use of Force Since the 1970s
Die Balkankriege der neunziger Jahre, der Völkermord in Ruanda und die Darfur-Krise dienten als Katalysatoren einer Debatte, die die Koordinaten internationaler Politik und des Völkerrechts nachhaltig verändert hat: Der Verweis auf humanitäre Notlagen und Menschenrechtsverletzungen wurde zu einem der zugkräftigsten Argumente, um Eingriffe einzelner Staaten oder Staatenbündnisse auf fremdem Territorium zu legitimieren. Die dadurch angestoßene Neuverhandlung internationaler Normen ging einher mit einer Relativierung des Souveränitätsprinzips und des Gewaltverbots.
Der Aufstieg des sogenannten »New Humanitarianism« während der neunziger Jahre war nicht zuletzt das Resultat politischer und kultureller Wandlungsprozesse, deren Wurzeln in der Zeit vor dem Ende der bipolaren Weltordnung lagen. Die Aushöhlung des Unparteilichkeitsgebots humanitärer Akteure, der Aktivismus einer Neuen Linken und die Entstehung einer neuen Ethik der Dringlichkeit haben die Formen und Ziele des Humanitarismus grundlegend verändert. Der Band nimmt gleichermaßen die Rolle von Regierungen, suprastaatliche und nichtstaatliche Akteure wie NGOs, Medien und Sozialwissenschaften in den Blick.
Der Band erscheint in englischer Sprache.
Schriftenreihe Menschenrechte im 20. Jahrhundert; Bd. 2
Wallstein Verlag Göttingen
erschienen 2017, lieferbar
248 Seiten
€ 22,90 (D) / € 23,60 (A)
ISBN 978-3-8353-3008-5