Darja Jesse
Curriculum Vitae
2016 Masterabschluss an der Freien Universität Berlin im Studiengang „Kunstgeschichte im globalen Kontext mit dem Schwerpunkt Europa und Amerika“, Titel der Masterarbeit: „Farbe. Foto. Buch. Farbfotografien in den Fotobüchern „Guerre à la tristesse“ von Inge Morath und „Japon“ von Werner Bischof
2017-2018 Wissenschaftliche Volontärin am Deutschen Historischen Museum, Abteilung Sammlungen
Seit Oktober 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“ an der Technischen Universität Berlin
Promotionsvorhaben
„A potential Threat to the World?“ Zur Genese, Funktion und Rezeption der German War Art Collection (Arbeitstitel)
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Konvolut NS-konformer Kunst unter der Bezeichnung German War Art Collection (GWAC) in die USA verbracht. Diese Sammlung entstand im Auftrag der US-amerikanischen Militärregierung, da vermutet wurde, dass das propagandistische Potential der Kriegskunst in Deutschland weiterhin wirksam sein könnte. Heute befindet sich der Großteil dieses Bestands im Deutschen Historischen Museum.
Kein anderes Konvolut an NS-konformer Kunst weist eine vergleichbar komplexe Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte auf. Der Bestand bietet einerseits eine umfassende Grundlage, um den Entstehungszusammenhang der Werke und das Selbstverständnis der Künstler – mit all den möglichen biografischen Brüchen, Widersprüchen und Kontinuitäten – zu erforschen. Andererseits ist die GWAC als Produkt der Nachkriegszeit zu betrachten und ihre Genese ist im Zusammenhang der US-amerikanischen Besatzungspolitik zu untersuchen, zumal diesem Aspekt in der Forschung bislang kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde.